post Kategorie: Teambuilding post Kommentare (0) post10. September 2012

Vom 07. bis 09. September fanden auf dem Polofeld in Frankfurt-Nied die 32. Deustchen Meisterschaften im Ultimate Frisbee statt, an denen ich als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes und Moderator der Finalspiele teilnahm. Ein paar chronologisch geordnete Eindrücke, aus denen sich sicherlich noch mehrere Nachberichte ergeben.

Das Event

Die Location mit Zeltmöglichkeit und dem Spielfeld 1 bei der SG Nied sowie dem Polofeld mit weiteren acht Feldern ist sehr gut zur Durchführung eines solchen Großevents geeignet. Drei Open-Divisionen mit je 10 Teams sowie zwei Frauen-Divisionen mit je sieben Teams spielten um den Titel. Die Orientierung war sehr gut, die Wege sehr nah und das „Zelt-Dorf“ mit Informationen und Verpflegung sehr übersichtlich angeordnet. Die Helfer waren fleißig, gut erkennbar und gut organisiert. Über Preise kann ich nichts sagen, da ich nicht dazu kam, etwas zu konsumieren (bzw. selbst etwas zu kaufen). Einzige Kritik von meiner Seite: Die Beschallung für die Moderation war etwas zu schwach.

Die Abteilungssitzung

Freitag, am Abend des ersten Spieltages, war im altehrwürdigen Gebäude der SG Nied die Gründungssitzung der Ultimate-Abteilung auf drei Stunden angesetzt, eine Zeit, die sich als nicht ausreichend heraustellte, um über die Organisation der Abteilung hinaus inhaltliche Entscheidungen zu treffen. Insofern wurde es am Ende leicht chaotisch, bei der Frage nach einer Änderung der Spielordnung für die offenen Divisionen im kommenden Jahr.

Natürlich sollten die vor der DM vereinbarten Bedingungen auch anschließend gelten: Dass nämlich der 6. Platz in der 2. Liga zur Teilnahme an der Relegation für die 1. Liga 2013 berechtigt. Deshalb unterscheidet sich der Spielmodus in der 2. Liga (Überkreuzspiele zwischen den 4. und 5. der beiden Vorgruppen zum Einzug in die Playoffs um Platz 6) ja schließlich von demjenigen in den Ligen 1 und 3 (Überkreuzspiele zwischen den 2. und 3. beider Vorgruppen zum Einzug ins Halbfinale). Zudem fordern die Drittligisten, dass das Abschneiden in ihrer Liga ebenfalls von Bedeutung für das Folgejahr sein solle, sonst gehe es letztlich nur um die „goldene Zitrone“.

Die Party

Samstag abend war für zehn Uhr die Party im Obergeschoss (Frühstücksraum) des Clubheims mit DJ Rue angesetzt. Ich hatte Gelegenheit zuerst mit den Jungs von „Die 7 Schwaben“ Stuttgart abzuhängen, als auch später mit „meinen Jungs“ aus Köln, die die Vorzüge einer Teilnahme in der 2. Liga entdeckten (etwas weniger Leistungsdruck, dafür Flubber-Guts bis 47, bei 3 vor). Zum Gespräch mit Phillip Haas aus Stuttgart über seine Erfahrungen bei der „NexGen“ Ultimate-Showtour in den USA wird ein separater Nachbericht folgen. Zum Tanzen war mir nicht zumute, zumal aus Gründen des Lärmschutzes die Fenster im Partyraum zu bleiben mussten (ich schwitzte schon beim Zusehen). Stattdessen führte ich zahlreiche „Fachgespräche“ bis tief in die Nacht, zu den Themen „Spirit of the Game“, seine Vermittlung an jung und alt, seine praktische Bedeutung national und international sowie auch über Nachteile des von mir gelobten Prinzips von Spielgemeinschaften.

Die Moderation

Am Samstag hatte ich vier größere Moderationseinheiten, wobei ich neben aktuellen Spielergebnissen stets auf Zuruf dringende Punkte  berücksichtigte (Lost & Found etc.) und einen Interviewpartner bei mir hatte. Das waren Mark Kendall, Vater der Boomregion des Frisbeesports um Heilbronn, Tim Buchholz, Juniorencoach der U23 Open für die WM 2013 in Toronto, eine Spielerin der Hamburger „Seagulls“, die am ersten Spieltag die Vorjahres- Meisterinnen „Woodchicas“ München und -Vizemeisterinnen „Heidees“ Heidelberg geschlagen hatten (zuletzt aber doch „nur“ Dritte wurden) und besagten Open-Nationalspieler Philiip „Diddi“ aka „Pippo“ Haas (Foto).

Zu den Finalspielen galt es dann, eine kleine Zermonie zu erarbeiten, zu der ich mit allen vier Teams der beiden Finale der ersten Ligen Frauen und Open zunächst so genannte „Roster-Checks“ durchführte: Namen und Rückennummer abgleichen, damit die Athletinnen und Athleten zuerst auf das Spielfeld gerufen und im Spiel auch bei Assists, Punkten und Verteidigungs-Aktionen benannt werden konnten. Anschließend war ich mit dem Mikrofon beim „Flippen“ um Angriffs- und Seitenwahl dabei und führte mit dem Publikum einen Count-Down zum ersten Anwurf durch. Ich denke, das war mit einfachen Mitteln eine ganz schöne, kleine Show.

Vor Beginn des Open-Finals legten wir eine Schweigeminute für den in diesem Jahr verstorbenen Nationalspieler Phillip „Phillis“ Timmermann ein. Während der Time-Outs und Halbzeiten ging es dann wieder darum, aktuelle Infos weiterzugeben und Interview-Partner zu finden, darunter der DFV Ultimate-Vorstand und Abteilungsvorsitzende Bernhard Otto. Nach den hochklassigen Finalspielen galt es, zügig die Siegerehrung abzuhalten unter Nennung des sportlichen Abschneidens aller Teams und der Spirit-Sieger in jeder Division – immerhin war es das schon nach 18:00 Uhr am Sonntag.

Zuletzt habe ich mich über den Ausgang beider Finals sehr gefreut: Im Open-Finale setzte sich der breitere und jüngere Kader zweier homogener, hoch athletischer Teams auf Augenhöhe durch, „Bad Skid“ konnte nach zwei Punkten Rückstand zur Halbzeit seinen ersten Titel des Vorjahres mit einem verdienten 15:12 verteidigen. Bei den Frauen – nachdem die beiden Finalistinnen des Vorjahres (die „Heidees“ und die Rekord-Serienmeisterinnen der „Woodchicas“) auf den Plätzen 4 und 5 landeten – ging es zwischen „JinX“ Berlin und den „DOMinas“ Köln dramatisch zur Sache. Über weite Strecken hochklassig bot das Spiel tolle Scheibentechnik, Luftkämpfe, wechselnde Führungen und zuletzt einen denkbar knappen Sieg der Kölnerinnen im „Universe Point“ 13:12. Die Kölner Club- und Frauen-Nationaltrainerin Sara Wickström meinte: „Die Spielerinnen haben Charakter gezeigt.“ Dem kann ich nur zustimmen, große Gratulation!

 

 

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